Nachdem der gute Axel Rudi Pell 1998 das hervorragende "Oceans Of Time" auf die Menschheit losgelassen hatte und damit ausschließlich gute Resonanzen einfuhr, war es nicht weiter verwunderlich, daß der eingeschlagene musikalische Weg auch auf dem neuen Album "The Masquerade Ball" weiter verfolgt werden würde. Überraschungen konnte man also von vornherein ausschließen, aber dennoch bietet "The Masquerade Ball" mit der Uriah Heep (!) Coverversion "July Morning", die hervorragend umgesetzt wurde, derrer einer - ich denke, nicht viele hätten mit einer Coverversion auf diesem neuen Album gerechnet (und dann noch Uriah Heep...). Die anderen 9 Tracks bewegen sich dagegen aber auf bekanntem Terrain - sprich: melodiöser Metal- und sind allesamt Highlights. Neben den beiden Power Kompositionen "Earls Of Black" und "Tear Down The Walls" ist vor allem noch der mit einer Hard Rock Schlagseite ausgestattet Stampfer "Voodoo Nights" sowie die Halbballade "The Temple Of The Holy" hervorhebenswert. Auch das fetzige "Hot Wheels" kann auf Anhieb begeistern und ist nur einer der Ohrwürmer auf "The Masquerade Ball". Beim spielerischen stimmt beim bekennenden Blackmore Jünger natürlich auch alles und gütigerweise erspaarte uns Axel Rudi Pell, im Gegensatz zu seinem Kollegen Malmsteen, alzu ausufernde Solospielereien, die dem Songmaterial bestimmt nicht dienlich gewesen wären. So ist alles äußerst eingängig und setzt sich schon zum großen Teil beim ersten Durchlauf fest. Was den Rest der Band angeht: Wie man unschwer auf "Oceans Of Time" erkennen konnte, gehören diese ebenfalls zur europäischen Spitzenklasse, wobei besonders Goldkehlchen Johnny Gioeli den Songs mit seiner aussergewöhnlichen Stimme noch das I-Tüpfelchen aufsetzt und sowohl härte Passagen wie auch ruhigere Stücke einwandfrei und begeisternd intoniert. Der Wechsel hinter den Drums - für Jörg Michael (Stratovarius) kam Mike Terrana (u.a. Rage, Squealer, Roland Grapow) - ist dabei nur noch eine Formsache gewesen, da sich wohl mitlerweile herumgesprochen haben dürfte, was für ein Meisterdrummer Mike Terrana ist. Bleibt also ein insgesamt wieder einmal hervorragendes Album übrig, das ein würdiger Nachfolger zu "Oceans Of Time" ist und Fans des ehemaligen Steeler Gitarristen unter Garantie nicht enttäuschen wird. Und wer sich beeilt, kann noch die limitierte Version im Pappschuber, der ein Poster beiliegt (no comment!), ergattern. Top!
Fazit: 9.5 von 10 Punkten